04.12.2024
Fit für die Arbeit von morgen?Warum betriebliche Weiterbildung JETZT wichtig ist und wie diese im Unternehmen umgesetzt werden kann!
Digitalisierung und KI, Nachhaltigkeit und Fachkräftemangel sind nur ein kleiner Bestandteil der bestehenden Transformationsprozesse, die Unternehmen derzeit beschäftigen und die Anforderungen an die Arbeitswelt beeinflussen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden und Fachkräfte im Unternehmen adäquat auf die Veränderungen vorzubereiten, ist berufliche sowie betriebliche Weiterbildung ein wichtiger Baustein. Und nicht nur das – sie ist vielmehr als Schlüssel für die Beschäftigungsfähigkeit zu verstehen.
Die wohl wichtigste Komponente für zielgruppengerechte, zeitgemäße sowie transformative Weiterbildungsangebote für die BANI-Arbeitswelt (brittle, anxiety, non-linearity, incomprehensibility) ist das Weiterbildungspersonal. Aufgrund gesamtgesellschaftlicher Veränderungsprozesse wird von diesem Akteur der Weiterbildungslandschaft hohe Professionalität sowie Flexibilität im Arbeitsalltag gefordert und unterliegt entsprechenden Qualitätserwartungen.
Aber wer zählt überhaupt zum Weiterbildungspersonal?
Der Weiterbildungssektor ist der am wenigsten strukturierte und staatlich geregelte Teilbereich des beruflichen Bildungssystems und daher eher unübersichtlich. Die Rollen- und Funktionszuschreibungen des Weiterbildungspersonals sind vielfältig und nicht eindeutig definiert. Folglich gibt es nicht DAS EINE Weiterbildungspersonal, sondern viele verschiedene Akteure innerhalb dieser Zielgruppe und unterschiedliche Aufgabenbereiche, Qualifikationen und Rahmenbedingungen. Festzuhalten ist allerdings, dass gesellschaftliche, arbeitsplatzbezogene und wirtschaftliche Transformationsprozesse zunehmend neue Rollen im Bildungsbereich fordern und sich die Aufgaben- sowie Tätigkeitsbereiche des Personals im Weiterbildungsbereich kontinuierlich verändern.
Es existieren verschiedene Bezeichnungen und Rollenbilder wie bspw. Weiterbildner:innen, Coaches, Dozierende, Kursleitende, Erwachsenenbildner:innen und Lernprozessbegleitende, welche je nach Institution variieren. Wiederrum kann aus Sicht eines Unternehmens zwischen externem und internem Weiterbildungspersonal unterschieden werden. So kann ein Unternehmen einerseits externe Dozierende beauftragen, welche entweder In-House-Schulungen oder entsprechende Weiterbildungsmaßnahmen in einer externen Bildungseinrichtung durchführen. Auf der anderen Seite gibt es auch die Möglichkeit den Mitarbeitenden eines Unternehmens internes Weiterbildungspersonal bereitzustellen. Als internes Weiterbildungspersonal können u.a. Weiterbildungsmentor:innen gezählt werden, welche für die Weiterentwicklung der betrieblichen Weiterbildungskultur sowie einer niedrigschwelligen Förderung der Weiterbildungsbeteiligung zuständig sind.
Weiterbildungsmentor:innen sind Vertrauensleute für die Mitarbeitenden des Unternehmens und nehmen die Rolle eines sogenannten „Weiterbildungskümmerers“ ein. Sie dienen als Ansprechpartner:innen für gestaltungsoffene, mitarbeiterorientierte betriebliche Weiterbildungen und Berater:innen sowie Motivator:innen in Fragen der Weiterbildungsbeteiligung und -orientierung. Dementsprechend unterscheiden sie sich vom klassischen Weiterbildungspersonal, das u.a. dozierende Tätigkeiten durchführt. Um auf diese Rolle angemessen vorbereitet zu sein und diese professionell auszuführen, erfolgt eine entsprechende Qualifizierung bspw. in Form von Inhouse-Schulungen.
Sie haben noch nichts von Weiterbildungsmentor:innen gehört? Dann lassen Sie mich dies kurz aufklären:
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat in den Jahren von 2021 bis 2024 in vier Förderprojekten die Qualifizierung von Weiterbildungsmentor:innen gefördert. Diese wurden durch die Gewerkschaften IG Metall, ver.di, Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten sowie den Sozialpartnern IG BCE und BAVC umgesetzt. Zusätzlich wurden die vier Projekte wissenschaftlich begleitet, um die Wirkung, die Effekte, die Funktionen, den Mehrwert und die Herausforderungen hinsichtlich des Einsatzes von Weiterbildungsmentor:innen im Unternehmen zu eruieren. Anhand dieser Forschungsergebnisse soll ein Transferprodukt entstehen, welches mittels Gestaltungshinweisen vor allem kleine und mittelständische Unternehmen bei der Einführung von Weiterbildungsmentor:innen unterstützen und motivieren soll.
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an mara.fausten@uni-rostock.de
Zudem erhalten Sie hier weitere Informationen!
Zusammenfassend sind Weiterbildung und somit die persönliche sowie berufliche Entwicklung der Mitarbeitenden unverzichtbare Säulen für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. Sie sollten nicht erst dann in den Fokus rücken, wenn bereits Lücken oder Probleme sichtbar werden, sondern vielmehr proaktiv als strategische Priorität behandelt werden, um die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu sichern!