05.04.2023

Ergebnisse einer Befragung von 678 KMU

Was wir über die Unternehmen im Land anhand von eigenen Befragungsergebnisse lernen und wofür das hilfreich sein kann

 

 

ERGEBNISSE EINER BEFRAGUNG VON 678 KMU

Es gibt natürlich mehrere Wege, um etwas darüber zu erfahren, was Unternehmen beschäftigt und was sie benötigen, um sich gut für die Zukunft aufzustellen. Dazu gehören beispielsweise unsere eigenen Eindrücke aus persönlichen Begegnungen oder auch fremde Eindrücke und Meinungen, die von Menschen an uns herangetragen werden, deren Tätigkeiten regelmäßige Berührungspunkte mit den Realitäten von Unternehmen aufweisen. Ergänzend zu diesen eher personenabhängigen Informationen über Unternehmen erheben wir mit unserem ZMV-Monitor systematisch und möglichst umfangreich empirische Daten zu Kleinstunternehmen, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Auf unserer Webseite finden Sie dazu mehrere Veröffentlichungen.

Zuletzt haben wir im November 2022 678 KMU telefonisch befragt (weitere Informationen). Dabei interessierten uns zwei Aspekte besonders. Der erste lautete: Was sind die Zukunftsthemen der KMU im Land? Also was sind ihre Probleme, Herausforderungen und Entwicklungsfelder, deren Bewältigung aus Sicht der KMU entscheidend dafür sind, auch zukünftig erfolgreich zu sein.

 

 

Die Befragungsergebnisse ermöglichen eine vollständigere Bestandsaufnahme in der Art, dass sie nicht nur erwartbare (z.B. Fachkräftebedarf), sondern viele weitere Zukunftsthemen identifizieren und – trotz fehlender Repräsentativität der Untersuchung – Hinweise auf die unterschiedlichen Stellenwerte der Themen liefern. Beispielsweise integrierten wir als eine der ersten Studien die Frage danach, was KMU bereits im Hinblick auf Nachhaltigkeitsthemen leisten. Dabei zeigte sich, dass ein solches Thema von etwa jedem dritten befragten Unternehmen bearbeitet wird und die Nachhaltigkeitsaktivitäten insgesamt eine hohe Vielfalt aufweisen.

 

 

Der zweite Aspekt, der uns interessierte, betrifft die Unterstützungsbedarfe, also die Frage danach, bei welchen Zukunftsthemen sich Unternehmen Unterstützung durch andere wünschen oder bereits nutzen. Hierbei fragten wir auch danach, welche Art der Unterstützung als geeignet empfunden wird. Eine wesentliche Funktion dieser Ergebnisse ist eine Orientierung für uns und für andere Akteure, deren Aktivitäten auf Angebote oder unterstützende Rahmenbedingungen einzahlen. Schließlich bieten die Ergebnisse Richtungsimpulse, wo und welche Angebote die gewünschten Wirkungen entfalten könnten.

 

 

Beide Aspekte, Zukunftsthemen und Unterstützungsbedarfe, kombinieren wir in der folgenden Abbildung. Die einzelnen Zukunftsthemen sind danach sortiert, von wie vielen KMU sie als unterstützungswürdig eingeschätzt wurden. Gleichzeitig ist ersichtlich, wie viele KMU ein bestimmtes Thema verfolgen (wollen), ob sie bereits Unterstützung nutzen oder ohne externe Unterstützung vorgehen.

 

 

Drei Punkte möchten wir hervorheben:

  • Themen mit Bezug zum Menschen bzw. Personal traten am häufigsten auf, auch wenn sie aufgrund der Darstellungsweise nicht nur im oberen sondern auch im mittleren Bereich (Kultur, Führung) der Abbildung zu finden sind. Dabei traten das Finden und Halten von Personal (Fachkräfte, Azubis) sowie dessen Weiterbildung deutlich hervor. Etwa zwei von drei Unternehmen beschäftigten sich mit diesen Themen. Eine Vielzahl anderer Themen wird circa von jedem dritten Unternehmen als relevant für ihre Zukunft bewertet. Hierzu zählen solche mit Bezug zum eigenen Produkt (bzw. Dienstleistung), zur Arbeit an Prozessen und Strukturen und zum Einsatz neuer Technologien.
  • Für die Mehrzahl an Zukunftsthemen zeigte sich, dass von den Unternehmen, die daran arbeiten oder arbeiten wollen, jeweils zwischen 30 und 40 % einen Unterstützungsbedarf angeben. Eine Ausnahme ist hierbei die Digitalisierung von Prozessen: Von allen KMU, die ihre Prozesse digitalisieren (wollen), wünscht sich jedes zweite eine Unterstützung.
  • Der Unterstützungsbedarf einiger Themen verhält sich nicht proportional zu ihrer Auftretenshäufigkeit. Zugespitzt ausgedrückt meinen wir damit: Zukunftsthemen sind nicht zwingend Unterstützungsthemen. Das wird am Beispiel der Führungsqualität sichtbar. Etwa die Hälfte der befragten KMU beschäftigte sich damit, aber der Großteil davon gab an, dieses Thema selbstständig bearbeiten zu wollen. Das gleiche Prinzip zeigte sich beispielsweise für das Nachfolgethema und weiche Themen (Kultur, Flexibilisierung),

Eine umfassendere Ergebnisdarstellung finden Sie in unserem aktuellen Whitepaper.

 

Für viele der Zukunftsthemen ist es im nächsten Schritt spannend, sich genauer anzuschauen, welche Unternehmen eigentlich Unterstützung brauchen und welche nicht, und ob sich dabei Unterschiede zwischen Branchen oder Regionen finden lassen. Kommen Sie gern mit solchen vertiefenden Fragestellungen auf uns zu!

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